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Athlet*innen der Vorarlberger Einzelspitzensportförderung erhalten umfassende Unterstützung von unseren Expert*innen in den verschiedensten Bereichen. Sportfachverbände werden in ihrer Entwicklung unterstützt und wir bieten Fortbildungen für Sportler*innen, Trainer*innen oder Betreuer*innen an.

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Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Wer sich mit neuen Dingen beschäftigt, entwickelt sich weiter. Unter diesem Credo stehen die Projekte, die wir ins Leben gerufen haben.

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Its okay, not to be okay!

    Its okay, not to be okay! 01

In den letzten Jahren ist die mentale Gesundheit von Spitzenathlet*innen immer mehr in den Blickpunkt gerückt und es herrscht ein weitgehender Konsens darüber, dass diese Komponente auch ein wesentlicher Leistungsparameter im Spitzensport darstellt. Zu dieser Entwicklung haben u. a. auch Aussagen von Athlet*innen beigetragen, die sich trauen, dieses Thema offen anzusprechen. Als Beispiel kann die erfolgreiche japanische Tennisspielerin Naomi Osaka herangezogen werden, die mit ihrer Aussage “It´s okay not to be okay” für viel Aufsehen gesorgt hat. Oder auch die erfolgreiche US-amerikanische Spitzenturnerin Simone Biles, die mittlerweile zu einer großen Verfechterin des Themas “Mentale Gesundheit” und damit zum Sprachrohr für viele Athlet*innen geworden ist. Aufgrund der beschriebenen Entwicklung lohnt es sich, etwas genauer auf dieses Thema zu schauen.

 

Zunächst stellt sich die Frage, worin im Spitzensport die besonderen Risikofaktoren liegen, die die mentale Gesundheit von Athlet*innen beeinflussen können? In der Literatur  (Purcell, Gwyther & Rice, 2019) wird auf eine Reihe von sowohl sportspezifischen als auch allgemeinen Risikofaktoren verwiesen, die die mentale Gesundheit von Spitzensportler*innen beeinflussen können. Zu den sportspezifischen Risikofaktoren gehören beispielsweise sportbedingte Verletzungen und Gehirnerschütterungen, Leistungsversagen, Übertraining und die Sportart per se: so haben z. B. Athlet*innen aus Individualsportarten ein höheres Risiko, mental zu erkranken als jene aus Mannschaftssportarten.

 

Zu den allgemeinen Risikofaktoren können negative Lebensereignisse, geringe soziale Unterstützung und Schlafstörungen gezählt werden. Interessanterweise lässt sich dabei feststellen, dass die Bedeutung bestimmter Risikofaktoren je nach Karrierephase variieren kann. So sind beispielsweise in den Entwicklungsjahren der Junior*innen unterstützende Beziehungen zu Eltern und Trainer*innen für das Wohlbefinden der Athlet*innen von entscheidender Bedeutung. In der Hochleistungs- und Elitephase werden neben der Beziehung zu den Trainer*innen auch die Anforderungen der Umgebung und des Trainings für die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden relevanter. Was in dieser Phase erschwerend dazu kommen kann, sind z. B. ungewohnte (Trainings-) Umgebungen oder auch längere Reisen, die insbesondere für die mentale Gesundheit von beeinträchtigten Sportler*innen relevant sind, da sie häufig mit störenden logistischen Problemen im Zusammenhang mit Reisen konfrontiert sind. Ein wesentlicher Risikofaktor beim Ausstieg aus dem Sport ist u. a. das Fehlen einer nichtsportlichen Identität, die mit einer Reihe von mentalenen Problemen verbunden sein kann.

 

Zu den genannten Risikofaktoren kommt erschwerend hinzu, dass Spitzensportler*innen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine eher negative Einstellung zur Inanspruchnahme von Hilfe haben. Weitere Gründe, warum diese Personengruppe nur ungern Hilfe in Anspruch nimmt, bestehen darin, dass sie über eine im Vergleich zur Gesamtbevölkerung recht geringe Gesundheitskompetenz verfügt sowie Ängste vor den Folgen der Hilfesuche bestehen (z. B. Verlust des Kaderstatus).

 

Abschließend lässt sich auch noch der Zeitmangel als zusätzliche Komponente anführen, die dazu führt, dass Athlet*innen kaum Unterstützung in Anspruch nehmen. Aufgrund der eben beschriebenen Risikofaktoren wurden bereits im Jahr 2018 durch die FEPSAC (European Federation of Sports Psychology – Moesch, Kenttä, Kleinert, Quignon-Fleuret, Cecil, Bertollo, 2018) und im Jahr 2019 durch das Internationale Olympische Komitee (Reardon, Hainline, Aron, Baron, Baum, Bindra, et al. 2019) Konsenserklärungen darüber abgegeben, dass das Bewusstsein für mentale Probleme geschärft werden und das Verhalten bei der Suche nach Hilfe verbessert werden soll. Gleichzeitig wird allerdings betont, dass es neben der Bewusstseinsbildung auch geeignete Systeme braucht, die auf die Bedürfnisse der Athlet*innen eingehen. Außerdem wird es als zentral angesehen, dass ein systemübergreifender Ansatz entwickelt wird.

 

Persönlichkeitsentwicklung & Sportpsychologie

Auch dem Olympiazentrum Vorarlberg ist es ein großes Anliegen, einen wertvollen Beitrag zur mentalen Gesundheit von Spitzenathlet*innen zu leisten und zukünftig den Blick vermehrt in diese Richtung zu lenken. Durch die Schaffung des Fachbereichs “Persönlichkeitsentwicklung & Sportpsychologie” wurde im Mai dieses Jahres personell die Möglichkeit geschaffen, u. a. auch dem Thema mentale Gesundheit einen größeren Stellenwert beizumessen.

 

In Anbetracht der Tatsache, dass Spitzensportler*innen in Bezug auf Angstzustände, Depressionen, posttraumatischen Stress und Schlafstörungen im Großen und Ganzen vergleichbare Raten an mentalen Erkrankungen aufweisen wie die Allgemeinbevölkerung, ist dies ein ganz wesentlicher Impuls.

 

SUCCESS IS A MINDSET

Das bereits im Jahr 2017 entwickelte Programm “SUCCESS IS A MINDSET – Erfolg ist eine Frage der Haltung” leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der mentalen Gesundheit von Athlet*innen, da die Angebote insbesondere auf eine positive Beziehungsgestaltung zwischen Athlet*innen und Trainer*innen sowie Eltern abzielen. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Coachingkultur zu entwickeln, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist, die eine nachhaltige und gesunde Leistungsentwicklung der Athlet*innen vor jeden Erfolg stellt und insbesondere das “Personale” im Menschen in den Blick nimmt.

 

Die Ansätze beruhen auf einem humanistisch orientierten Menschenbild, das von der Annahme ausgeht, dass sich Menschen nur dann für etwas mit ganzer Kraft und Hingabe einsetzen, wenn sie ihre Aufgabe (und auch ihre Beziehung zu Trainer*innen oder zu den Eltern) als wertvoll empfinden.

 

Ein wichtiger wissenschaftlicher Impuls zum Thema der mentalen Gesundheit im Spitzensport konnte im Rahmen der Erstellung einer Masterthesis durch Daniel Rähse gesetzt werden. Dabei untersuchte er, ob das Thriving von Sportler*innen durch Interventionen verbessert werden kann. Thriving ist durch die gleichzeitige Wahrnehmung von hoher Leistung und dem Erleben von Wohlbefinden gekennzeichnet (Brown et al., 2018) und kann durch die Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse (Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit) sowie die positive Bewertung von Herausforderungen positiv beeinflusst werden (Brown, Arnold, Standage, Turner & Fletcher, 2021). Deshalb wurde untersucht, ob Übungen, die auf diese Konstrukte abzielen, das Erleben von Thriving erhöhen können. Die Studie sollte dazu beitragen herauszufinden, wie mentale Gesundheit und Leistungsentwicklung im Zusammenspiel miteinander gefördert werden können. Damit soll auch hervorgehoben werden, dass mentale Gesundheit im Sport präventiv gefördert werden sollte und sie eine Grundlage für nachhaltige Leistungsentfaltung darstellt.

 

Mit Blick auf die Zukunft soll in der gesamten Sportlandschaft Vorarlbergs ein erhöhtes Bewusstsein zum Thema “Mental Health” geschaffen werden. Mögliche Strategien, dies zu erreichen, können sein, einerseits über bestehende Risikofaktoren aufzuklären und andererseits über mentale Gesundheitssymptome, die bei Athlet*innen auftreten können, zu informieren. Dies soll in weiterer Folge dazu führen, dass sich immer mehr Menschen und Institutionen darüber Gedanken machen, wie die mentalen Bedürfnisse berücksichtigt und die mentale Gesundheit von Athlet*innen gestärkt werden kann. Als sehr positives Beispiel kann in diesem Zusammenhang die Arbeit der ASPC (Association of Sport Performance Centres), ein  internationaler Zusammenschluss von Elite-Trainingszentren, bei dem das Olympiazentrum Vorarlberg seit 2022 Mitglied ist, genannt werden. Für diese Organisation ist das Schaffen eines hohen Bewusstseins zu diesem Thema mittlerweile ganz zentral.

 

Auf operativer Ebene soll in absehbarer Zeit u. a. ein Screeningtool implementiert werden. Dieses soll die Möglichkeit bieten, Athlet*innen für die Thematik zu sensibilisieren, bereits frühzeitig mentale Risikofaktoren zu entdecken und bei Verdacht so schnell wie möglich den Kontakt zu einem bestehenden Netzwerk an qualifiziertem Fachpersonal zu knüpfen.

 

Wie in anderen Themen auch soll das Wissen in diesem Bereich auch anderen  Institutionen zur Verfügung stehen. Als Partner der Stella Vorarlberg, eine Privathochschule für Musik (ehemals Vorarlberger Landeskonservatorium), wird im Master-Studiengang “Music Education und Music Performance” das Know-how des Olympiazentrums im Rahmen von drei Lehrveranstaltungen an zukünftige Lehrpersonen des zweiten und dritten Semesters weitergegeben.

 

Experten zum Thema Mentale Gesundheit im Spitzensport im Olympiazentrum Vorarlberg sind Simon Nußbaumer und Daniel Rähse.

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