Was ist FEMALE ATHLETE?
Das Projekt FEMALE ATHLETE hat sich zum Ziel gesetzt Athletinnen mehr Informationen zu allen Themen rund um die Frau im Leistungssport zur Verfügung zu stellen und damit für die Besonderheiten der weiblichen Physiologie zu sensibilisieren. Ebenso sollen durch Vorträge und Workshops auch Trainer*innen von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren, um damit das Training für die Athletinnen noch effektiver gestalten zu können.
FEMALE ATHLETE wurde 2021 von vier Sportwissenschafterinnen aus Vorarlberg gegründet und wird vom ÖOC und IOC Solidarity unterstützt.
Dr. Antje Peuckert
Teresa Müllebner
Neuigkeiten
Projektpräsentation bei der EOC Safeguarding Conference am 6-8. März 2024 in Brüssel
Die EOC Safeguarding Conference in Brüssel, verfolgte das Ziel das Engagement für sicheren Sport und die Gleichstellung der Geschlechter weiter zu verstärken.
Fortbildung „Der Beckenboden und belastungsinduzierte Inkontinenz im Leistungssport“ mit campus.beckenboden
Grundsätzlich ist der Beckenboden der Leistungsportlerin durch allgemeines und ganzheitliches Training gut trainiert. Aber immer mehr Daten tauchen auf, dass insbesondere Leistungssportlerinnen bei ausgedehntem oder intensivem Training unter einer Beckenbodeninsuffizienz leiden, die sich in erster Linie in einer Harninkontinenz während des Trainings oder des Wettkampfes äußern kann.
Infografiken
In den letzten Monaten haben wir intensiv mit unserer Grafikerin Karin Brombacher (Home – Mediendesign Brombacher (mediendesign-brombacher.ch) an der Erstellung verschiedenen Infografiken gearbeitet.
Schwerpunktthemen für weibliche Athletinnen
- Physiologie: Hormone, Zyklus & Verhütung
Unser erster Schwerpunkt bildet die Basis und das Grundlagenwissen für einen Einblick in die Besonderheiten der weiblichen Physiologie. Hier werden beispielsweise folgende Fragestellungen geklärt:
- Ist ein Zyklus immer 28 Tage lang und der Eisprung in der Mitte des Zyklus?
- Welche Zyklusphasen gibt es und was hat es mit ihnen auf sich?
- Was sind die wichtigsten weiblichen Hormone, die den Zyklus regulieren?
- Bin ich leistungsfähiger, wenn ich die Pille durchnehme oder keine Blutung mehr habe?
- Was ist der Unterschied zwischen einer hormonfreien und hormonellen Verhütung?
Die weibliche Physiologie ist mit unterschiedlichen Zykluslängen und Temperaturschwankungen sehr facettenreich. Wir wollen die wichtigsten Hormone sowie unterschiedliche Hormonkonzentrationen im Verlauf des Zyklus erklären und in einen Zusammenhang zum Training bringen. Mit dem Wissen über hormonfreie und hormonelle Verhütungsmethoden kann das Training von Athletinnen noch individueller gestaltet werden.
- Tracking, Training & Regeneration
Zyklus-Tracking hat einen hohen Stellenwert – insbesondere junge Sportlerinnen profitieren davon ihren Zyklus besser kennenzulernen. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: klassische handschriftliche Notizen im Kalender, Symptome in eine App eintragen oder auch die Temperaturmethode. Unser Team hat ein Zyklustagebuch entworfen, in dem neben verschiedenen physischen und psychischen Symptomen auch die Trainingseinheiten eingetragen werden können.
Immer öfter kommt der Begriff des „zyklusgesteuerten“ oder „zyklusorientierten“ Training auf. Wir wollen erste Ansätze aus wissenschaftlichen Erkenntnissen vorstellen, sowie einfache Umsetzungen für den praktischen Trainingsalltag vermitteln. Neben allgemeinen zyklusbasierten Trainingsempfehlungen liegt der Fokus vor allem auf der individuellen Trainingssteuerung und richtet sich nach dem persönlichen Empfinden der Athletin. Regenerative Maßnahmen orientieren sich an den vier unterschiedlichen Zyklusphasen und müssen ebenfalls individuell eingesetzt werden.
- Ernährung
Ernährungsthemen begegnen uns in fast allen Bereichen. Neben den Unterschieden in der Trainingssteuerung zwischen Männern und Frauen, ist es sinnvoll auch ernährungswissenschaftliche Besonderheiten genauer zu betrachten. Der Fokus liegt hier auf der Energiebereitstellung, bzw. der Energieverfügbarkeit. Eine zu geringe Energieverfügbarkeit spielt vor allem in gewichtsrelevanten und ästhetischen Sportarten eine große Rolle und kann sich zu einem RED-S (relatives Energiedefizit im Sport) entwickeln. RED-S ist ein Phänomen, dass häufig bei Frauen im Leistungssport auftritt, indem mehr Energie durch Training verbraucht wird, als durch die Ernährung aufgenommen wird. Mit der Aufklärung und anhand von einfachen Beispielsrechnungen, praktischen Tipps und Rezepten soll hier ein praxisnaher Einblick gegeben werden.
- Psychologie: Kommunikation und Emotion
Wie kommuniziere ich mit meinem Trainer bzw. meiner Trainerin über frauenspezifische Themen? Diese Frage stellen sich viele Athletinnen – bewusst oder unbewusst. Oft fällt die trainingsspezifische Kommunikation über Trainingspläne, Wettkämpfe, Saisonplanung und ähnlichem relativ leicht. Doch wenn es um den Zyklus, um Bauchkrämpfe oder andere Symptome während der Blutung geht, stellen sich viele Athletinnen die Frage „wie soll ich das nur ansprechen?“. Wir wollen Einblicke in die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Trainer*in und Athletin zeigen und praxisnahe Tipps mitgeben.
Die unterschiedlichen Hormonkonzentrationen während eines Zyklus können bei manchen Athletinnen auch zu einer emotionalen Achterbahnfahrt führen, grade wenn Veränderungen im Alltag oder Stress eine Rolle spielen. Es ist nicht immer einfach auf emotionale Veränderungen einzugehen, weder als Athletin noch als Trainer*in oder Betreuer*in – doch oftmals hilft ein Einblick in die Physiologie und Psychologie, um besser mit verschiedenen Situationen umgehen zu können.
Wissensblog
Periodenprodukte
Periode, Regel, Menstruation, Erdbeerwoche, meine Tage, auf der roten Welle surfen … Die Monatsblutung hat viele Namen und inzwischen auch genauso viele unterschiedliche Produkte.
Angebote
Mit unserer sportwissenschaftlichen Expertise bieten wir gemeinsam mit unserem Team an Expert*innen aus den Bereichen Gynäkologie/Medizin, Ernährung und Psychologie verschiedene Workshops und Vorträge an. Die Workshops richten sich in erster Linie an die Kaderathletinnen der Olympiazentren und die Vorträge sind an die Trainer*innen und Betreuer*innen von Leistungssportlerinnen adressiert. Unser Zyklustagebuch kann dich dabei unterstützen die Informationen individuell für dich zu dokumentieren.
Um sich und seinen Körper besser kennenzulernen, empfiehlt es sich eine Zeitlang seinen Zyklus zu tracken. Im Zyklustagebuch können alle Informationen rund um deine Periode und dein Training eingetragen werden. Wie du dich fühlst, dein Energielevel ist und was du trainiert hast. Mit der Zeit lassen sich vielleicht auch in deinem Zyklus Muster erkennen zu welchen Zeiten du besser belastbar bist und wann nicht.
Du kannst unser Zyklustagebuch für 10,- Euro (zzgl. Versandkosten) bei uns per Email bestellen.
In größeren Workshops erarbeiten wir mit den Athletinnen zusammen ihre Fragestellungen im Hinblick auf die Themen: Zyklus, Hormone, Verhütung, Ernährung, Energieverfügbarkeit, Kommunikation, Training & Regeneration. Der Schwerpunkt in den Workshops liegt auf Sensibilisieren, Wissensvermittlung und Austausch.
Für nähere Informationen zu den Workshops kannst du uns gerne über das Kontaktformular schreiben.
Die Vorträge sollen insbesondere Trainer*innen, Betreuer*innen und Sportlehrer*innen die Möglichkeit bieten in komprimierter Form einen umfassenden Einblick in verschiedene Themen rund um die Frau im Leistungssport zu bekommen. Profitiere von den Erfahrungen unserer Expertinnen!
Der nächste Trainer*innenvortrag findet am 13.03.2023 am Olympiazentrum Öberösterreich in Linz statt.
Weitere Termine findest du hier.